Historie

Stralsund-1630
Geschichte

Wie wurden die Wallensteintage früher gefeiert?

Nach dem Abzug der kaiserlichen Truppen 1628 wurde jährlich in Form eines Festgottesdienstes an den erfolgreichen Widerstand erinnert.
1825 wurde von Stralsunder Bürgern der Wunsch an die Stadtherren herangetragen, den Wallensteintag mit einem jährlichen Fest zu würdigen, mit einigen Ausnahmen wurde dies bis zum 2.Weltkrieg regelmäßig begangen.Ab 1945 und während der DDR wurde diese Tradition nicht fortgeführt.1991 wurde das Wallensteinfest wieder ins Leben gerufen und hat sich seitdem als historisches Volksfest etabliert.

Geschichte

Die Legende vom zerschossenen Kelch

(Aus dem Stralsunder Tageblatt Nr. 169 vom 23.07.1934)

Wallenstein hatte während der Belagerung Stralsunds sein Lager im Hainholz aufgeschlagen. Um die Truppen zu verstärken führte ein Söldner einen alten Landknecht vor, dessen Kleider zerschlissen und fleckig waren. Schüchtern fragte er, ob er sich als Schütze im kaiserlichen Heer verdingen könnte. Wallenstein musterte den Landknecht verächtlich und schickte ihn weg. Er wusste nicht, dass er einen ganz besonderen Freischützen weggeschickt hatte. Dieser goss sich nämlich in stillen Mondnächten an geheimen Stellen im Wald Freikugeln mit schwarzer Magie aus vielen verschiedenen heidnischen Rezepten, die ihr Ziel nie verfehlten. Auf geheimen Wegen schlich sich der Freischütze nach Stralsund und bot sich den Stralsundern als Hilfe für die Verteidigung Wallensteins Truppen an. Die Bürger waren froh über jede Unterstützung und postierten ihn als Wache auf dem Wall. Wallenstein setzte sich während der sommerlichen Belagerung unter eine Linde und hörte sich die Berichte seiner Generäle an. Er musste hören, dass seine Truppen wieder große Verluste bei Angriffen auf die Stadt erlitten hatten. Die kaiserlichen Truppen kämpften nur noch wenig begeistert und klagten, dass die Belagerung immer noch weitergeführt wird. Wallenstein wurde zornig, schlug mit der Faust auf den Tisch und rief: „Und wenn Stralsund mit Ketten an den Himmel gebunden ist, so soll es doch herunter.“ Er ergriff sein Weinglas, erhob es und sagte: „Glück auf, meine Herren, zu Sieg und Rache!“ In diesem Augenblick setzte der Landknecht auf dem Wall seine Flinte an und schoss seine nie verfehlende Kugel ab. Das Geschoss zerschellte das Weinglas in der Hand Wallensteins. Der Wein floss über den weißen Lederkragen des schutzlosen Heerführers. Bleich vor Schrecken ließ Wallenstein seine Hand sinken und erteilte den Befehl unverzüglich die Belagerung abzubrechen und die Truppen abziehen zu lassen.

as geschah im Jahr 1628? Zahlen 6 Fakten

1618 Beginn des 30- jährigen Krieges
23.10.1627 Befehl Wallenstein an seinen Unterfeldherren von Arnim in Pommern einzurücken
10.11.1627 Franzburger Kapitulation;Herzog Bogislaw XIV. stimmt der Einquartierung kaiserlicher Truppen zu, die Festung Stralsund soll an Oberst von Arnim übergeben werden
ab Frühjahr 1628 Verhandlungen Stralsund freizukaufen sind gescheitert,
der Rat der Stadt beschließt Verteidungsanlagen zu verbessern und stellt einige hundert Söldner ein, erste Geheimverhandlungen mit Dänemark, Besetzung des Dänholm durch kaiserliche Truppen
04.04.1628 die Blockade des Dänholms durch Stralsunder Boote führt zur Kapitulation der Besatzer,
Wallenstein erteilt von Arnim den Befehl Stralsund unbedingt einzunehmen
13.05.1628 von Arnim schlägt sein Lager vor den Toren der Stadt auf, es kommt zu ersten Kampfhandlungen;
Stralsund bittet den dänischen König und den schwedischen König Gustav Adolf II. um Unterstützung, schwedische Hilfe nur mit Vertragsabschluß „Allianz zur Defension der Stadt und ihres Seeportes“, welcher den Schweden Benutzung des Hafens, Kost und Logis der Truppen und freier Durchzug durch die Stadtore sichert
26.06.1628 Feldherr Wallenstein trifft vor den Toren Stralsunds ein, Verstärkung der kaiserlichen Truppen
29.06.1628 Stralsunder Rat bittet Wallenstein um Waffenstillstand und Verhandlungen, aber auch gleichzeitig Gustav Adolf II. um Hilfe
die Verhandlungen bleiben ergebnislos
15.07.1628 Wallenstein zieht nach Güstrow ab, die anhaltenden Kampf- handlungen und schwere Regenfälle zehren an den Kräften der Truppen
16.07.1628 Eintreffen von 1200 Schweden in Stralsund
21.07.1628 von Arnim beschließt die Stellungen vor der Stadt zu räumen